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25 Jahre Gebetskreis Gennach

 

Das Gebet ruft uns in die Stille Gottes hinein, es fordert uns auf, selbst still zu werden. Und das heißt: eine neue innere Ordnung finden. Es bedeutet, nicht bloß auf das zu schauen, was unter den Menschen gilt und einen Wert besitzt. Stille bedeutet, die inneren Sinne zu entwickeln, den Sinn des Gewissens, den Sinn für das Ewige in uns, die Hörfähigkeit für Gott. In der Fähigkeit, still zu werden und darin Gott zu spüren, beginnt die Seele gewissermaßen zu atmen.

 

Als Gemeinschaft in Gott tragen wir das Bewusstsein, dass uns als Teil der Kirche Christi daran gelegen sein muss, dass es der Gemeinschaft gut geht. Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: So ist es auch mit Christus. … Wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied geehrt wird, freuen sich alle anderen mit ihm. Ihr aber seid der Leib Christi und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm (1 Kor 12,12;26f). Deshalb sollte das Gebet miteinander und füreinander ganz selbstverständlich im Mittelpunkt unseres Lebens stehen, eben weil es in der Lage ist, vieles zum Guten, d.h. zu Gott hin zu verändern.

 

Dies ist die zentrale Ausrichtung des Gebetskreises Gennach, der am 2. November 1989 zum ersten Mal stattfand. Anlass dazu war eine Pilgerfahrt im gleichen Jahr, die mir persönlich die große Bedeutung des Gebetes nahebrachte.

 

Seit dieser Zeit begleiten die Beter die Menschen der Pfarrei und darüber hinaus bei konkreten und allgemeinen Anliegen. Vielen Personen konnte so über das Gebet Kraft und Unterstützung gegeben werden. In einigen Fällen war der Erfolg des Gebetes für die Betroffenen deutlich sichtbar und spürbar.

 

Nun blickt die kleine Gemeinschaft mit großem Dank auf 25 Jahre des Gebetes

zurück. Vergelt’s Gott sei an dieser Stelle der ehemaligen Mesmerin Frau Hedwig Metwijow gesagt, die mich viele Jahre lang immer wieder bei der Leitung unterstützte. Ebenso bin ich der amtierenden Mesmerin Frau Anni Mayer zu innigem Dank verpflichtet, da sie die letzten Jahre mit großem Eifer die wöchentlichen Treffen weiterführte. Letztlich gebührt der Dank allen bisherigen Betern, ohne deren Ausdauer dieses schöne Jubiläum, das Mut macht, nie erreicht worden wäre.

 

Gebet kann etwas Wunderbares sein, wenn man sich nur darauf einlässt. Deshalb wäre es mein Wunsch und der aller aktiver Beter in der Runde, wenn weitere Personen, denen der Glaube und insbesondere das fürbittende Gebet wichtig sind, zu unseren wöchentlichen Treffen dazu stoßen würden.

Der Gebetskreis ist eine offene Veranstaltung und verpflichtet nicht zu einem regelmäßigen Kommen. Doch können Ruhe und Kraft, die im Gebet liegen, durchaus zu einer gewissen Regelmäßigkeit anregen und das wöchentliche Beten im kleinen Kreis zu einem liebgewonnenen Fixpunkt in der Woche werden lassen.